Vielen Dank. Okay. Gut, ich würde sagen, wir legen los. Session Enterprise Wikis mit Martin Harnisch. Wenn ihr Fragen habt, einfach die Hand heben. Hier im Raum kann ich es für euch übernehmen, damit ihr euch nicht extra anstrengen müsst. Und hier im Raum bitte einfach in die 6 reinsprechen, aber ihr habt ja jetzt schon das Training vom Vormittag und ich übergebe jetzt an Martin, the stage is yours in Houston Square Ja, vielen lieben Dank Hallo nach vor Ort, hallo nach online Genau, ich habe mein Lieblings-Wiki-Thema mitgebracht also fast schon mein Lieblingsthema in general aus dem Wissensmanagement-Bereich. Vielleicht kurz vor mir. Ich bin Martin, Martin Hanisch. Ich bin zum Teil festangestellter Wissensmanager und nebenberuflich aber auch noch Wissensmanagement und Wiki-Berater. Das Thema begleitet mich schon ein bisschen länger. Das erste Mal habe ich darüber auf dem GKC 2022 gequatscht. Und das hat sich dann über die Jahre immer weiterentwickelt. Ich habe dazu Sachen veröffentlicht in verschiedensten Formen und genau, das ist jetzt quasi der aktuelle Stand, über den ich gerne mit euch quatschen möchte und zwar über Enterprise Wikis, wie schon eben erwähnt und zwar, warum dort alle alles lesen und bearbeiten können sollten. Mit alle sind natürlich alle Mitarbeitenden im Moment. Alle Personen innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation. Enterprise Wikis bezieht sich in dem Moment nicht auf Firmen zwangsläufig, auch wenn das die 1 zu 1 Übersetzung wäre, meint aber im Endeffekt Wikis, die im organisationellen Raum eingesetzt werden. Genau. Ich habe hier so eine kleine Excalidraw-Präsentation, wenn man so möchte, vorbereitet. Ich mag PowerPoint nicht so gerne, ist aber ein persönliches Problem von mir. Genau. Kurz vorweg, auch wenn ich mir sicher bin, dass ihr alle ein Gefühl dafür habt, was ein Wiki ist und sehr wahrscheinlich auch schon mit einem gearbeitet habt, möchte ich es trotzdem kurz vorwegnehmen, damit wir alle denselben Ausgangspunkt haben, was ein Wiki ist. In der Definition von Wiki-Erfinder Ward Cunningham hat er ursprünglich geschrieben, dass es ein browserbasiertes Tool ist, aber das ist heutzutage kein Ding mehr. Also Tools sind heutzutage häufig browserbasiert. Ich kenne kein Wiki, was nicht browserbasiert ist. Deswegen lasse ich das einfach mal weg. 2001 war das noch eine Anforderung worth noting. Deswegen kurz nochmal vorweg. Ansonsten lädt ein Wiki alle BenutzerInnen aus der Community dazu ein, jede Seite zu bearbeiten oder neu zu erstellen. Das kann man in unserem Kontext der Enterprise Wikis auf alle Mitarbeitenden, also Community der Organisation oder des Unternehmens, wenn man das so übersetzen wollen würde, machen. Jetzt könnte ich es mir natürlich einfach machen und sagen, gut, warum in einem Wiki alle alles lesen und bearbeiten können sollten, könnte ich abkürzen und sagen, ja gut, weil es definitorisch sonst kein Wiki ist, aber das wäre ein bisschen langweilig, ein bisschen kurz gedacht. Und da nehmt ihr auch absolut nichts mit nach Hause, wenn ich das so mache. Das ist auch nur ein Teil der Wiki-Definition. Der zweite ist dann, dass ein Wiki sinnvolle thematische Verknüpfung, also Verlinkung sagt man ja auch ungesprachlich, zwischen verschiedenen Seiten fördert und die Erstellung so intuitiv einfach wie möglich macht. Das sind Verlinkungen wie zum Beispiel von der Wikipedia. Kennt ihr da die ganzen einzelnen blauen Links, die euch dazu verleiten, auf andere Themen abzuspringen, die dann irgendwie kontextuell was damit zu tun haben. Oder, und dann geht die Definition weiter, anzeigt, ob die Zielseite, auf die verlinkt wird, bereits existiert oder nicht. Existieren ist ein blauer Link. Nicht existieren, das kennt ihr vielleicht auch von der Wikipedia oder von eurem eigenen Wikisystem, ist dann der sogenannte Red Link, der anzeigt, die Seite wurde zwar verlinkt, aber die gibt es noch gar nicht. Wenn du willst, kannst du sie erstellen. Oder vielleicht kennst du wen, der sie erstellen kann. Genau, soviel zu der Definition. Ich habe mal vorweg, erstens, weil ich das sehr interessant finde und zweitens, weil das vielleicht auch ganz gut den Rahmen unserer Gruppe hier, die wir sind, klarer macht, so eine kleine Umfrage mitgebracht. Ich teile den Link mal kurz in den Chat. Haben wir hier einen Chat? Nein, Discord, Martin. Discord in Square. In Discord. Genau, habe ich reingeschickt. Könnte aber auch einfach abscannen. Ich mache es mal größer. dann ist das vielleicht einfacher. Genau, ich sehe noch, ihr macht schon. Und da habe ich zwei Abfragen mitgebracht. Ich wechsle mal in die Live-Ansicht. Zum einen, mit welchen Wiki hast du bereits im beruflichen Kontext gearbeitet? Ihr könnt da mehrere auswählen. Also wenn ihr mit mehreren gearbeitet habt, müsst ihr euch nicht auf eins fokussieren oder auf das letzte, sondern gerne alle, die ihr kennt. Wenn ihr noch mit gar keinem Wiki gearbeitet habt, freut das gerne an. Unten habt ihr dann noch die Möglichkeit zu sagen Sonstiges. Genau. Um da gerne mal zu schauen, wieso der Stand bei uns in der Runde ist. Wie viele sind wir? 14 mit mir. Vor Ort sind wir 1, 2, 3, 4, 5, 6. Na gut, dann weiß ich grob, wann ich weitermachen kann. Und die zweite Frage ist, wie offen ist, beziehungsweise war das Wiki in Bezug auf interne, und das interne ist unterstrichen, Lese und Bearbeitungsrechte? war es sehr restriktiv oder besonders offen oder irgendwas dazwischen, könnt ihr euch gerne einmal in Ruhe durchlesen und da anhaken. Ja, würde ich fast schon sagen, sind wir ja bald alle. Wir müssen ja auch nicht alle mitmachen. Vielleicht klappt es auch technisch bei dem einen oder anderen nicht. Genau. ich würde schon mal doberquatschen. So, wir haben, mit welchem Wiki hast du bereits im beruflichen Kontext gearbeitet? Confluence ganz vorne mit 50%, also 7 von den 14 war zu erwarten. Dann Media-Wiki, bloß weiß noch keiner. Doku-Wiki 15%. Keinem, tatsächlich nur eine Person. Und da kommt noch einer rein. Hat ein bisschen was von Conference weggenommen und Media-Wiki gegeben. Yes. Und sonstige Wikis. 22 Prozent. Ah, okay, interessant. Da gucke ich gleich nochmal, ob ich da noch ein bisschen mehr zu sehen kann. Ja, genau. Conference ist auf dem Wikimarkt der Platzhirsch. Das ist schon sehr, sehr viele Jahre so. Und das wird auf absehbarem Raum auch erstmal so bleiben, auch wenn es immer mehr Bewegung weg gibt von Conference aus diversen Gründen. Im öffentlichen Bereich ist es oftmals, naja, der strategische Fokus auf die Cloud-First-Strategie von Glacian, also dem Unternehmen hinter Confluence, was viele wegtreibt von Confluence. Ich sollte nicht so oft Confluence in einem Satz sagen. Und auf der anderen Seite natürlich der recht hohe Preis von eben dieser Software. Im Vergleich zu anderen ist der dann doch recht hoch. Genau, deswegen nimmt das ein bisschen mehr ab, aber es ist trotzdem immer noch sehr präsent. Also wenn man das googelt, nach Vicky-Lösungen, kommt man um Confluence einfach nicht drum herum. Das ist, wie gesagt, der Platzhirsch. MediaWiki wundert mich auch nicht, DokuWiki auch nicht BlueSpice finde ich interessant, dass es kein einziger ist, BlueSpice ist vielleicht für den Kontext ein auf MediaWiki basierendes EnterpriseWiki-Produkt von einer deutschen Firma und MediaWiki kennt ihr alle, weil die Wikipedia diese Software nutzt, ja genau Bookstack wundert mich nicht, dass das keiner nutzt, ist noch recht nischig DrupalWiki ebenso nischig ja Ich schaue gleich mal, was die sonstigen Angaben sind. Kann ich das hier sehen? Antworten sammeln, Antworten anzeigen. Konnte man dann nur Sonstiges angeben oder auch einen Freitextfeld? Freitext konnte man angeben. Okay, dann hätte ich mich vorher ein bisschen damit auseinandersetzen sollen, wie ich das jetzt anzeigen lassen kann. Ich mache erstmal weiter mit dem anderen, weil ich so viel Zeit verliere. Präsentation. So. Kommen wir zu dem Thema, worum es ja hier in der Session eigentlich geht. Wie offen ist bzw. war das Wiki, mit dem ihr gearbeitet habt? Sehr restriktiv ist das eine Pol dieses Spektrums. Nur bestimmte Personen können lesen und bearbeiten. Das hat keiner angekreuzt. Das freut mich schon mal. Habe ich auch schon, oder habe ich sehr häufig im Einsatz gesehen sogar. Das freut mich. Wundert mich aber für den Kontext dieses Events nicht. Hätte mich tatsächlich eher gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Und auf dem anderen Ende haben wir vollständig offen. Jeder kann alles lesen und bearbeiten. Dann nehme ich an, haben zwei Personen für gestimmt. Genau. Sehr cool, das freut mich. Würde mich gleich ein bisschen Input zu interessieren. Und die meisten haben angeklickt. Eher offen, fast alle können lesen und bearbeiten mit wenigen Einschränkungen. Das ist ja perfekt. Brauche ich die Session ja fast gar nicht halten. Aber wir können uns ja gerne darüber austauschen, wie eure Erfahrungen dazu sind. Ausgewogen, die meisten können lesen, einige dürfen bearbeiten. Genau, das ist, ich sag mal, außerhalb unserer Bubble, glaube ich, der fast schon Standard. Eher restriktiv kommt dann, glaube ich, an zweiter Stelle, genau wie hier. Viele können lesen, aber nur wenige dürfen bearbeiten. Gut, ich würde aus dieser kleinen Umfrage einmal rausgehen und wieder zurück in meinen Ex-Cali-Doros bringen und hier mal weitermachen. Vielleicht als Anmerkung, Martin, was mir zumindest etwas schwer gefallen ist bei der Auswahl, was nicht drin vorkommt. In meiner Firma gibt es nicht das eine Wiki. Es gibt sehr viele Derivate von, es ist vielleicht nicht in dem Moment das Enterprise Wiki, aber es gibt so Abteilungs und Zwischenabteilungs und da ist es sehr unterschiedlich, wie offen oder restriktiv das Ganze ist. und ob andere Abteilungen überhaupt reinschauen können. Das wäre dann wieder abteilungsrestriktiv, aber innerhalb auch nicht. Also die Homogenität ist nicht ganz so gegeben. Das könnte jetzt gar nichts geben. Könnte aber interessant sein. Ja, verstehe ich. Danke für den Hinweis. Versuche ich bei der nächsten Abfrage irgendwie mit einzubringen. Genau. Ich habe drei Punkte noch mitgebracht, bevor wir dann in die Diskussion gehen. Ich habe ja gesagt, das ist eine Impuls und Diskussionssession. Das heißt, ich werde ja nicht die ganze Zeit quatschen. Ich werde ja auch was von euch hören. Ich habe bestimmt auch ganz viele Erfahrungen gemacht, positive und negative dazu. Vorteil eines offenen Wikis. Offen habe ich mehrfach erwähnt, heißt, alle können alles lesen und bearbeiten, weil offen ja auch ein recht schwammiger Begriff ist. Erster Vorteil aus meiner Sicht, Niedrigschwelligkeit. Wenn alle alles lesen und bearbeiten können, dann brauche ich nicht irgendwelche Freigaben erst beauftragen, wenn ich dann überhaupt weiß, ob es dazu eine Seite gibt oder einen Bereich im Unternehmens-Wiki. Ich muss mich nicht erst auf die Suche machen. Gibt es zu dem Thema, zu dem ich gerade meine Information teilen möchte? Am Anfang der Reise habe ich ja immer eine Information, die ich teilen möchte oder etwas, was ich suche. Und wenn ich mich vorher erstmal schlau machen muss, gibt es dazu überhaupt einen Bereich? Und dann im nächsten Schritt zu gucken, darf ich darauf überhaupt zugreifen? Sind das alles Hürden, die es mir schwerer machen, meine Information zu teilen bzw. eine Information zu finden? Und wenn es offen ist für alle Lesen und Bearbeiten, dann ist es verhältnismäßig niedrigschwellig. Das heißt, ich weiß, wenn ich etwas suche und ich finde es nicht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es das auch nicht gibt. Oder ich kann nicht suchen. Das ist die zweite Option. Oder es wurde schlecht verschlagt worden. Das ist die dritte Option. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwo existiert und ich habe nur keinen Zugriff drauf, ist einfach nicht so hoch bzw. gar nicht gegeben, wenn ich auf alles Lesen und Bearbeiten zugreifen kann. Wie gesagt, ich brauche keinen Freigabe-Workflow durchlaufen. Ich muss nicht irgendwie zu einer Teamleitung gehen und sagen, ey, können wir einen Antrag stellen, damit ich auf den und den Bereich zugreifen kann. Ich brauche eine Information für ein Projekt oder was nicht alles. Wenn ich dann überhaupt das Wissen besitze, dass es dazu eine Information in einem anderen Bereich gibt, das ist oftmals auch schon nicht gegeben. Und es vereinfacht, wie eben schon gesagt, natürlich die Suche. Wenn ich etwas nicht finde, dann kann ich einfach auf Neu klicken und sagen, gut, dann scheint es dazu keine Seite zu geben, dann kann ich die jetzt ja anlegen. Die Niedrigschwelligkeit bei einem Wiki auch generell sehr wichtig. Ich weiß nicht, ob es viele wussten, aber das Wort Wiki heißt tatsächlich auf halb Jahren schnell und generell steht im Fokus eines Wikis einfach und schnell, wobei das auch ein bisschen Hand in Hand geht, Informationen teilen und finden zu können mit der Community, also mit dem Unternehmen und umso mehr Hürden dann dazwischen stehen zwischen meinem Vorhaben, also Informationen zu suchen oder zu teilen und der tatsächlichen Umsetzung, umso höher wird dann auch die Wahrscheinlichkeit, dass ich es einfach nicht mache. also ich irgendwo auf dieser Reise das zu tun, die Lust verliere, die Hürden zu groß sind oder die Widerstände dann irgendwann auch sagen, nö, das darfst du tatsächlich gar nicht, weil du hast ein bisschen zu wenig Methodenwissen laut unseren Unterlagen, unserer Skillmatrix oder was auch immer. Einfaches Verlinken. Wenn ich alles bearbeiten kann, kann ich natürlich auch einfach Verlinkungen setzen. Und Verlinkungen, wie wir eben in der Definition, aber auch rein logisch schon gelesen haben, sind ein sehr wichtiger Bestandteil eines Wikis. Ich kann assoziativ abspringen. Also ich habe, wenn ich eine Einleitung zu Lessons Learned lese, wird da vielleicht beschrieben, das ist eine Methode aus dem Business Management und Projektmanagement Bereich, was auch immer die Einleitung dann sein kann. Und ich kann auf beide Schlagwörter, die dort verwendet werden, draufklicken und finde weitere Informationen zu denen, wenn sie mich dann interessieren. Vielleicht will ich weitere Methoden aus dem Wissensmanagement erfahren. Vielleicht ist es jetzt doch nicht die, die ich gesucht habe oder sie hilft mir nur unbedingt weiter. Dann kann ich da abspringen. Und diese Verlinkungen sind unfassbar wichtig in dem Wiki. Und wenn alle bearbeiten können, kann ich eben einfach auf Bearbeiten klicken und sagen, ey, da fehlt eine Verlinkung. Ich weiß, dass es da zu einer Seite gibt, über die bin ich gestern gerade erst gestolpert und kann eben fix die Verlinkung setzen. Was natürlich, wie ich eben schon erzählt habe, die Navigation vereinfacht. Die Informationen werden dadurch natürlich schneller aktualisiert. Ich glaube, das ist ein No-Brainer. Umso mehr Beitrag lesen können, umso mehr schreiben können, umso schneller können Informationen aktualisiert werden. Ansonsten muss ich über einen Feedback-Loop an irgendeine E-Mail vielleicht etwas schreiben. Ey, mir ist aufgefallen. Ja, keine Ahnung, vor zwei Jahren haben wir das ja eingeführt und dieser Part der Einführung wird in diesem Wiki-Beitrag gar nicht beschrieben. Hier hatte ich ein paar Informationen, die könnt ihr ja vielleicht reintragen. Allein diesen Schritt zu gehen, machen viele Mitarbeitende gar nicht erst, weil sie da schon das Interesse der Informationsteilung verlieren. Wenn man das selbst machen kann, geht das deutlich einfacher, geht deutlich schneller und auch Fehler können so natürlich recht schnell aktualisiert werden, weil ich lese, mir fällt auf, oh nee, diese Methode nutzen wir gar nicht mehr im Unternehmen oder nee, die Software ist in einer anderen Version. Der Screenshot sieht mittlerweile ganz anders aus. Ich kann das einfach anpassen und muss keine langen Feedback-Prozesse durchlaufen oder irgendwelche anderen schleifen oder das irgendwo anmerken. Kann ja auch sein, dass es da irgendwo in einem E-Mail-Ordner verschwindet und nichts daraus gemacht wird. Und das erhöht tatsächlich die Qualität, auch wenn das erstmal kontraintuitiv erscheinen mag. Umso mehr Leute an der Erstehung von solchen Inhalten partizipieren können, umso höher wird die Qualität, was auch ein Stück weit Sinn macht, umso mehr Perspektiven hat man, umso mehr Wissensniveaus kann man vielleicht auch berücksichtigen. Man kann das anders formulieren, damit es andere einfacher verstehen und so weiter und so fort. Und als letzten Vorteil, die Förderung des Austausches. Umso mehr bearbeiten können, umso mehr tun das auch und umso einfacher ist es für mich dann vielleicht beim Wissensmanagement, also ich habe eine Seite zum Wissensmanagement, klick da auch einfach auf Versionshistorie und sehe dann ein, zwei Personen, die dazu beigetragen haben und ich will vielleicht eine Community gründen, dann ist das vielleicht erstmal schon mal ein guter Anlaufpunkt, um ein paar Leute anzuquatschen und zu sagen, ey, habt ihr vielleicht Interesse mit mir zusammen eine Community zu gründen? wird es darüber zum Beispiel sichtbarer, welche WissensträgerInnen wir im Unternehmen vielleicht haben. Und ich kann auf Leute zugehen, anstatt auf ein zentrales redaktionelles Gremium oder sowas, die Inhalte aufbereitet. Genau, so viel dazu. Häufige Bedenken. So ist das übrigens entstanden damals, das Thema, dass ich da überhaupt was zu erzählen habe, weil diese häufigen Bedenken für mich sehr interessant waren. Die habe ich über Jahre gesammelt und so ein bisschen konsolidiert. Die lassen sich meistens in drei Kategorien klastern. die werde ich mal kurz anreißen. Häufige Bedenken in Bezug auf die Äußerung eines offenen Wiki-Konzepts zum Beispiel. Wenn ich das vor einem Managementkreis vorstelle oder Mitarbeitenden erkläre, oftmals ins Führungskräfte, dann kommen ungefähr immer die gleichen Bedenken. Ablenkung vom Tagesgeschäft ist oftmals eher so eine Sorge von der Führungskraft oder aus der Führungsriege. Wenn der jetzt die Möglichkeit hat, in so einem Wiki diese ganzen tausenden Seiten sich anzuschauen, dann macht der ja nichts anderes mehr so ungefähr. Das ist zugegebenermaßen von den dreien Bedenken, der da seltenst vorkommt, aber kommt tatsächlich trotzdem vor. Wo ich natürlich entgegnen würde, dass so ein Wiki-Spaziergang, also sich einfach mal hinzusetzen, freitags eine Stunde oder wann auch immer, und zu sagen, ich starte jetzt hier und guck mal, wo es mich hinverschlägt. Interessensbasiert sich weiterzubilden, könnte man ja auch sagen, so ein bisschen durch die Informationsseiten zu stöbern. Das eröffnet neue Perspektiven. Ich lerne in der Regel was Neues. Vielleicht fallen mir Informationslücken oder Wissenslücken auf, schließen kann. Irgendwo sind Red Links, also Links auf Seiten, die noch nicht existieren, wo ich aber Wissen zu habe. Das kann ich dann teilen. Ich kriege einen besseren Überblick über die Seiten. Morgen haben wir vielleicht ein Meeting und jemand hat eine Frage. Dann kann ich sagen, ey, dazu gibt es einen Wikilink. Ich habe die Wikiseite gestern erst gefunden. Schicke ich fix per WebEx oder per Teams. Und ich glaube, das ist für uns alle hier ein No-Brainer, aber diese Ablenkung, in Anführungszeichen, vom Tagesgeschäft ist essentieller Bestandteil des Tagesgeschäfts und zwar Wissensarbeit. Sich sich darüber einen Überblick zu verschaffen, ist ja essentiell für die Arbeit, gerade wenn das Wiki einen großen Bestandteil der IT-Tool-Landschaft im Unternehmen einnimmt. Das zweite ist die Sorge vor Vandalismus. Das ist so die zweithäufigste Sorge, die kommt. Das bedeutet, die Leute haben Angst, dass Seiten gelöscht werden, dass Bereiche gelöscht werden, dass Abschnitte gelöscht werden, solche Sachen oder mutwillig Falschinformationen gestreut werden. Dieser Gedanke kommt oft, weil der Begriff Wiki Assoziationen zu Wikipedia auslöst, also einem Wiki, was im Internet existiert und wo Menschen anonym Schabernack treiben können. Das Internet ist nun mal auch ein Ort, wo sowas passiert. Im Unternehmenskontext passiert sowas eigentlich nie. Also ich habe nicht einmal erlebt in den Wikis, die ich betreut habe, dass das passiert ist. Und auch in großen Wikis habe ich Erfahrungsberichte gehört, dass das an einer Hand abzählbar ist, wo mal eine Seite gelöscht wurde. Und das war in der Regel aus Versehen und nicht mit Absicht, also kein Vandalismus. Und das hat einfach den einfachen Grund, dass ich da nicht anonym bin. Also ich habe dann einen Namen, da steht Martin Hanisch und es gibt Versionshistorien, wo ich eben, naja, dann gelistet werde, dass ich diese Änderung vorgenommen habe. Wie steht es denn damit? Nicht direkt Vandalismus, aber ein Meinungskrieg, der eine überschreibt dauernd das vom anderen. Fällt das auch da drunter? Das würde ich unter den, ich kann es hier beantworten, das zählt so ein bisschen in beide mit rein, weil da haben ja vielleicht beide die Auffassung recht zu haben, das passiert im öffentlichen Raum deutlich häufiger als in Unternehmen, aber auch da kann das mal passieren, wenn das tatsächlich so ein Edit War wird, also dass beide Seiten immer wieder rückgängig, die Sachen rückgängig machen, liegt da sehr wahrscheinlich ein zwischenmenschlicher Konflikt vor, den man auf einer anderen Ebene lösen muss. Am besten hat man für sowas meistens oder im Idealfall natürlich so eine Art Wiki-Gardening-Team, was dann diesen Konflikt auflösen kann. Vielleicht pausiert man die Bearbeitbarkeit dieser Seite für einen kurzen Zeitraum, bis dieser Konflikt gelöst ist. Den muss man dann außerhalb des Wikis natürlich lösen, vielleicht mit den Führungskräften zusammen. Vielleicht hat man MediatorInnen im Unternehmen, was auch immer. Aber das kann vorkommen, ist sehr selten. Ich habe es selbst noch nie erlebt in den Wikis, die ich betreut habe. Aber natürlich kann sowas passieren. In der Regel, und das macht es dann in Unternehmen und Organisationen im Allgemeinen deutlich einfacher, greift man da deutlich schneller mal zum Telefon oder man schreibt eine Teams-Nachricht als im öffentlichen Bereich, weil da ist die Person anonym und vielleicht jemand, der mich einfach nur ärgern will. im Internet, im Intranet, also in einem Wiki von einem Unternehmen steckt ein Name hinter, ich kenne die Person wahrscheinlich, vielleicht habe ich sie schon mal auf dem Flur gesehen, vielleicht mag ich sie auch einfach nicht und deswegen ist dieser Krieg entstanden, dieser Edit War, so nennt man das. Genau, wie gesagt, das sollte man dann wahrscheinlich auswählen. Umfeld, solche Sachen, eher aufzudecken, wo zwei unterschiedliche Stürmungen sind, um besser zu klären, das ist eher noch ein Argument, warum es hilfreich ist. Genau, wollte ich gerade sagen, das ist nämlich für mich auch eher ein Argument dafür, weil du entdeckst so natürlich auch, dass es vielleicht zu einem Thema keinen Konsens gibt oder dass eine Seite nicht ausreichend informiert wurde. Wenn es vielleicht um eine Anwendungsdokumentation geht, also eine Software, weiß die eine Seite vielleicht nicht, dass wir schon in der Version 10.4 sind. Die anderen denken noch, wir sind in der 9.8. Keine Ahnung. Und deswegen gibt es da diese Meinungsverschiedenheit und da kann man dann ja auch ganz viele Maßnahmen davon ableiten, wenn man dann irgendwann auf die Ursache des Problems stößt. Hätte ich eher gesagt, das ist eine Möglichkeit, diesen Dissens überhaupt erst festzustellen, den hätte man vorher vielleicht gar nicht wahrgenommen. Der letzte Punkt ist der Qualitätsverlust, der kommt am häufigsten vor. Das habe ich vorhin schon so ein bisschen angerissen. Tatsächlich, wenn auch erst kontraintuitiv, führt eine breite Anzahl an Menschen, die Inhalte bearbeiten kann, nicht dazu, dass mehrere Köche verdämmen den Brei mäßig, sondern es gibt mehr Wissen, mehr Perspektiven, mehr Erfahrungen zu einem Gebiet und wenn Menschen dazu beitragen können und die Möglichkeit haben, das zu lesen und dann auch noch zu bearbeiten, werden die Inhalte qualitativ hochwertiger, gibt es sogar Untersuchungen zu, die das bestätigen und man muss dazu sagen, dadurch, dass das ja auch transparent ist und man da mit seinem Namen steht, erhöht das in der Regel bei den Menschen die Sorgfalt. Man weiß, okay, ich schaffe jetzt hier eine Anleitung, die nutzen meine Kollegen, vielleicht vom Service Desk vielleicht, meine unmittelbaren Kollegen, wenn es eine Anleitung zu Teams, zu Werbex, zu was auch immer ist, für den Arbeitsalltag und da hat man in der Regel ein höheres Sorgfaltsgefühl, als wenn man das anonym irgendwo reinpostet, so ungefähr. Und man darf das nie vergessen, das ist auch bei Vandalismus ein wichtiges Thema, in Wikis wird man benachrichtigt. Das heißt, wenn sich in einem Unternehmen 10, 15 Leute für Wissensmanagement interessieren, entweder aktiv das Ding als Favorit hinzugefügt haben, die Seite, Oder weil sie es schon mal bearbeitet haben, ist es in deren Favoritenliste gerutscht. Automatisch passiert das dann. Werden sie informiert, wenn das Ding nochmal bearbeitet wird. Und wenn sich da irgendwo ein Fehler einschleicht und ich interessiere mich für das Thema, ich zum Beispiel bei uns im Unternehmen lese jede Seite im Wissensmanagementbereich, die bearbeitet wird, klicke dann darauf und sehe, ja, okay, das ist cool, aber das, glaube ich, ist noch gar nicht umgesetzt. Dann gehe ich auch die Person zu, rede mit ihr, per Webex meistens, und dann lerne entweder ich was Neues oder die anderen Personen etwas Neues. Oder wir beide lernen was Neues. Und dann hat man auch da wieder einen Knowledge Gap geschlossen, wenn man so möchte, wenn wir schon mal beim Motto bleiben wollen. Wichtiges Thema. Genau. Bevor wir gleich in die Diskussion gehen, vielleicht so eine kurze Leitfrage bei Einschränkung, weil es gibt natürlich trotzdem sinnvolle Einschränkungen in einer Organisationswelt, in einer Unternehmenswelt. Vielleicht habe ich trotzdem unfassbar sensible IT-Daten, IT-Informationen, die ich dann vielleicht doch nicht mit teilen möchte und ich habe nun mal nur das Wiki. Ich kann das nicht in irgendein anderes Tool reinschmeißen, irgendeine Netzwerkverwaltung, wo ich auch noch dokumentieren kann oder sonst irgendwas. Ich muss das ins Wiki packen, weil wir kein anderes System haben. Gut, das wird von unserer Informationssicherheit vielleicht so eingestuft, dass es auch Mitarbeiter nicht lesen können dürfen. Dann kann ich da natürlich ein Schloss vorhängen. Da gibt es diese Einzelfälle. Da sollte man sich aber immer die Leitfrage stellen, mache ich zumindest, dürfen die Mitarbeitenden diese Information nicht sehen oder brauchen sie diese Information nicht? Wenn es wirklich um das Dürfen geht, und das wird oft verwechselt, oft werde ich von Führungskräften gefragt, ja, wer muss der das wirklich lesen können? Er braucht das vielleicht aus deiner Sicht nicht, weil du glaubst, dass es nicht zu seinem Arbeitsumfeld gehört, aber dann findet er es halt im schlimmsten Fall einfach nicht, weil er es nicht sucht. Ist jetzt kein großes Problem. Aber wenn er es dann doch mal sucht, findet er es, weil er Zugriff drauf hat. Also da ist kein großer Schaden, der stattfindet. Wenn es aber um das tatsächliche Dürfen geht, also es gibt Restriktionen, die stattfinden müssen, weil sicherheitsrelevant, bla bla bla, dann kann man da natürlich drüber reden. Aber oftmals geht es hier rum, weil man noch irgendwie den Hintergedanken hat, ja, Informationsflut und die Leute lesen dann die ganze Zeit irgendwelche Sachen, die sie gar nicht brauchen für ihre Arbeit. Das sind dann die Sorgen, die ich oben genannt habe und die sind in der Regel zu entkräften mit, naja gut, dann suchen sie es aber auch gar nicht erst, wenn sie es für ihre Arbeit nicht brauchen. Kurzes Fazit vielleicht dazu. das ideale Wiki sollte sich auf eine offene, gleichwertige und lernende Organisationskultur stützen und frei von auf Misstrauen basierten Restriktionen sein. Weil oftmals basieren diese Restriktionen auf Misstrauen. Es sei denn, wie gesagt, es ist tatsächlich eine Frage des Dürfens, wo Sicherheitsfragen hinterstehen. Dann kann man darüber reden. Also man kann generell über das reden, logischerweise. Man sollte auch die Bedenken ernst nehmen und offen darüber sprechen. Ja, vielen Dank fürs Zuhören. super gerne mit euch drüber quatschen noch ein bisschen. Habt ihr dazu vielleicht noch eine Frage, bevor wir in die Diskussion mitgehen? Danke Martin für die einleuchtende Begründung, wieso wir die Wikis enterpriseweit möglichst offen machen sollten. Ja, jetzt ist der Raum für Fragen. Ich gucke mal hier im Raum. Ja, komm. Ja, genau, Jochen Robes, Hochschule Darmstadt. Ich komme also von der Seite rein. Also du hast jetzt hier deinen Vortrag mit Enterprise Wiki überschrieben und hast auch das Wiki so in das Zentrum deiner Überlegungen gestellt. So in meiner Praxis stecken hinter WIKIs ja oft eine Idee und ein Ziel. Also ich führe ja nicht ein Wiki ein, sondern ich will damit irgendetwas tun, irgendwas erreichen. Dass ein Team gemeinsam Informationen aufbaut oder sammelt oder Prozesse beschreiben oder Begriffe oder was auch immer. So in meiner Welt, in meiner Praxis kommt dann oft die Idee und dann kommt so die Einschränkung, wenn ich vielleicht noch zögere, ob ich das Wiki jetzt nennen soll oder ein Tool vorschlagen soll, dass die Leute sagen, ja, wir haben bei uns im Unternehmen OneNote. Warum nutzen wir nicht eigentlich OneNote, um ein offenes OneNote, um dieses Ziel zu erreichen? Also sprich, in meiner Welt tauchen ganz viele weitere Alternativen, auch aus der Microsoft-Welt auf, wenn es darum geht, dieses Ziel zu erreichen. Und ich finde die Verengung auf ein Wiki oft unnötig für die Praxis, weil ob dann irgendein bestimmtes Feature noch da ist, ja, nein, das ist wirklich unmittelbar. An dem Wiki hängt, ist für mich dann oft zweitrangig. Wenn die sagen, okay, sie haben ein bestimmtes Ziel und das Tool ist vielleicht dann Evernote oder OneNote, dann würde ich sagen, wunderbar, lauft damit los. Ich habe euch einmal vorgestellt, was ein Wiki ist, aber es muss sich ein Wiki sein, um das Ziel zu erreichen. Wird es zu dem Gedankengang folgen? Ja, kann ich auf jeden Fall. Das war jetzt meine Frage. Entschuldigung, das war schlecht von mir. Alles gut. Meine Intention war, viele Unternehmen, die ein Wiki haben, also das ist schon da und sie nennen das auch so, hat dann die Probleme, irgendwie wollen das die Leute nicht nutzen, die Inhalte sind veraltet, niemand kümmert sich darum. Wir haben da Seiten drin, die sind 100 Jahre alt und so weiter und so fort. Und immer, wenn ich mir das, oder in den meisten Fällen, wenn ich mir das dann anschaue, sind das Wikis, wo man ein, zwei Leute hat pro Themenbereich, pro Fachbereich, also pro Team, die Inhalte aufbereiten dürfen, also redaktionell arbeiten dürfen und der Rest muss konsumieren und dann über irgendwelche Feedback-Loops oder sonst irgendwas Informationen bereitstellen, wenn sie dann wollen oder Lust dazu haben. Deswegen so ein bisschen der Gedanke, da scheitert es in der Regel daran, dass das Konzept eines Wikis einfach nicht verfolgt wurde. Also die Idee war da, wir wollen ein Wiki haben, weil so ein Wiki ist ja immer so organisch, das wächst alles und so cool, voll toll, vergessen aber dabei, was so ein Wiki zu dem macht, was sie eigentlich erreichen wollen und zwar die Offenheit und der Wiki-Spirit eben, der Originale. Wenn man natürlich einfach sagt, unser Ziel ist, wir wollen Informationen teilen. Entschuldigung? Du meinst dann, was die Motivation ist, die Beteiligung der Belegschaft der Mitarbeiter? Ja, richtig, stimmt. Genau, wenn man aber das Ziel hat, Information zu teilen, ohne dass man jetzt ein Tool hat oder quasi, ich sag mal, von Null anfängt, ein Anfangszeichen, oftmals hat man ja schon irgendwas, hast du ja auch gesagt, da muss man sich natürlich gucken, was man erreichen möchte. Wenn man sagt, ich möchte allen Mitarbeitenden, wenn ich als Unternehmensvertretung denke, die Möglichkeit geben, Informationen bereitzustellen, Informationen zu finden über den Arbeitsalltag, dann finde ich, ist in Wiki eine super Idee, eben aufgrund dieser Gegebenheiten, dass es verhältnismäßig einfach ist. Die meisten Wikis sind auch recht intuitiv, wenn man bei der einfachen Informationsbereitstellung und dem Suchen von Informationen bleibt. Wenn man aber schon Tools hat und man will sich vielleicht nicht ein neues Tool anschaffen, dann klar kann man dann mit den Sachen arbeiten, die man hat. Aber wenn man den Wikispirit im Kopf hat und das irgendwie cool findet, dann ist ein OneNote natürlich nicht unbedingt das Richtige. Trotzdem kann man darin tolle Informationen teilen, völlig klar. Gerade für die persönliche Wissensarbeit, finde ich, ist OneNote, weil es eben überall verfügbar ist, ein mega cooler Einstieg, nicht nur Einstieg, einfach eine mega coole Gelegenheit, um Informationen für sich selbst aufzubereiten, die dann irgendwie im nächsten Schritt vielleicht über ein anderes Film mit anderen zu teilen. Oder vielleicht gibt es dann auch ein OneNote, was für ein gesamtes Team zur Verfügung gestellt wird. Aber genau, vielleicht beantwortet das die Frage oder dein Gedankengang. Felix? Ja, ich hätte jetzt auch nochmal eine Frage, und zwar aus eigener Erfahrung. Also wir sind, ich bin auch noch in einer Wohngenossenschaft und wir nutzen dazu Nextcloud als Plattform. und da gibt es ja auch Kollektiv, die so eine Wiki-Funktionalität anbietet. Und jetzt sind wir halt seit zwei Jahren damit unterwegs und es ist eigentlich total offen. Also wir haben wirklich ein sehr offenes System für das Kollektiv. Aber der Punkt ist, ja, wir bringen mal jetzt die Menschen dazu, dieses offene Wiki wirklich zu nutzen. Ja, aber es beschränkt sich auf, eine Kerngruppe von den Menschen, die halt schon so ein bisschen Nextcloud-affin sind. Die anderen trauen sich da einfach nicht dran, weil sie Angst haben, was kaputt zu machen. Ja, das hast du natürlich, also ich antworte jetzt die ganze Zeit, es können natürlich auch alle anderen darauf antworten. Ich fühle mich nur angesprochen, weil ich Session-geben bin. Ich würde erstmal darauf antworten wollen. Das hast du natürlich in Organisationen oder in Unternehmen auch manchmal. Oftmals wird bei sowas auch vergessen, zu schulen einfach die Mitarbeitenden. Also man schmeißt das Tool hin und sagt, friss oder stirb, hier ist ja intuitiv genug. Ich habe jetzt auch häufig das Wort intuitiv genannt, aber nur weil etwas intuitiv ist, heißt das nicht, dass man das nicht schulen muss. Intuitiv ist ja auch nichts Universelles. Das heißt ja nicht, dass alle damit zwangsläufig arbeiten können. Es ist nur vielleicht einfacher für Leute, die generell häufiger mit solcher Art Tools arbeiten. Genau. Deswegen Schulung natürlich immer ganz wichtig, völlig klar. Und da dann auch das Konzept zu erläutern. In vielen Organisationen slash Unternehmen ist dieses alle dürfen alles lesen und bearbeiten nicht Standard. Das muss erlernt werden, so zu arbeiten. Danke, das gehört ja jemandem. Ich kann ja jetzt nicht in den Inhalt von der Nadine reinschreiben oder wie auch immer, das hat ja sie erstellt und das muss man erstmal erlernen. Das ist ein Prozess, so wie bei, ich würde fast schon sagen, jeder Art von Wissensarbeit ist auch das da, ein Lernprozess. Und wenn das dann über die Jahre wächst und die Leute immer mehr merken, okay, so kann ich doch recht einfach Informationen teilen und bei dem, was andere erstellt haben, Informationen beitragen, dann hat das irgendwann wirklich so ein organisches Gefühl. Aber das muss man erlernen. Wie gesagt, das muss man fördern als Unternehmen, als Organisation in der Genossenschaft. Ja, ist die Frage, wie man das fördert. Aber ich glaube, da kann man vielleicht auch einfach in so kleinen Lernzirkeln erstmal diesen Spirit vielleicht durchgehen gucken. Wofür brauchen wir das überhaupt? Zieldefinition ist immer wichtig. Selbst Unternehmen wird das häufig vergessen, deswegen kann ich mir auch vorstellen, dass das in einer genossenschaftlichen Zusammenarbeit dann auch gerne mal verloren geht, sich da einfach mal zusammenzusetzen, wofür brauchen wir das denn überhaupt? Was machen wir denn darin überhaupt? Was machen wir daran vielleicht auch nicht? Und wenn das geklärt ist, glaube ich, ist die Wahrscheinlichkeit schon mal ein bisschen höher, dass es vielleicht genutzt wird. Ob das langfristig das zentrale Tool wird, ist dann die nächste Frage. Man muss es ja auch nicht forcieren, wenn es keinen Bedarf gibt. Wir hatten online eben noch. Gibt es weitere Fragen online? Das ist keine Frage, sondern eher vielleicht auch nochmal ein weiterer Diskussionspunkt, den ich immer wieder im Unternehmen, an den ich andocke, wenn ich Wissensplattformen aufbaue, ich habe das schon öfters begleitet, ist die Diskussion Dokumentation versus Wissensplattform. Ich nenne es jetzt mal nicht Wiki, sondern wie auch immer man Wissen teilt. Und da dann die Diskussion, ja, wir brauchen das ja für unsere Abläufe, aber die anderen interessiert das ja gar nicht. Und ein Unternehmen da hinzuführen, zu sagen, das entscheidest du gar nicht, wer das braucht. Sondern das ist wie in einem Chatkanal Teams, wo man sagt, hey, ich berichte hier was, ich hoffe, es könnte für euch interessant sein. Und die anderen müssen das entscheiden. Und da überhaupt den Kopf hinzukriegen, zu sagen, das ist nicht nur was, was unsere Abteilung jetzt hier dokumentiert, weil wir das sowieso machen müssen oder machen wollen, sondern wir wissen da gar nicht, wer davon noch profitieren könnte. Und das erstmal zuzulassen, dieses Nichtwissen, wer da mitliest oder wer das interessant finden könnte, das ist oftmals erstmal so ein Umdenken, weil da auch gerade, wer beteiligt sich und wer möchte da teilen, so dieses, ich teile das jetzt mal und weiß gar nicht, ob das jemand interessiert. und dann Feedback einzuholen, das Ganze überhaupt in Gang zu kriegen, das ist ein großes Kulturthema. Und wenn ich da einsteige, diskutiere ich immer, mach da bitte keine Plattformdiskussion draus. Also welches Tool soll es sein? Das ist ganz am Ende, wenn wir wissen, wer soll denn damit arbeiten und was haben wir denn für Grundvoraussetzungen, sondern diskutiert erstmal kulturell, was wollt ihr erreichen und was müssen wir an unseren Denkweisen ändern, weil wir ja noch gar nicht wissen, was wir alles wissen und nicht wissen. Ja, und dann kann man natürlich gucken, welches Tool kann uns dabei unterstützen. Genau. Andreas? Wie Britta schon gesagt hat, ist es auch ein großes Kulturthema und ich denke, es braucht auch gerade so etwas reinzubringen, sehr viel Zeit, denn viele Mitarbeiter trauen sich gar nicht oder wissen gar nicht, gar nicht geübt darin, schriftlich oder auch nur auf dem Recording aufzunehmen, was sie teilen wollen. Also sich in einem Meeting, mit dem man unterhalten, so menschlich, zwischenmenschlich eins zu eins, kriegt jeder mehr oder minder hin. Aber schriftlich was aufzuschreiben, dann steht auch noch in einem Internet festgeschrieben. Oh nein, ich habe meine Meinung geäußert. Also allein diese Kultur zu schaffen, dass das okay ist, sich gegenseitig auszutauschen, zu verbessern. Dann kommt noch das Thema der Strukturierung, das wieder auf Fündbarkeit zu machen, das sind halt recht große Themen, die nur iterativ über einen doch großen Zeitraum reingebracht werden. Natürlich kommt voll die Zielgruppe, aber dann dieses Anschieben, das muss schon viel Energie reinsetzen. Da ist auch wichtig, das Commitment von ganz oben zu haben, dass müssen Führungskräfte ernst meinen Vorleben. Ja, aber auch die höheren Führungskräfte, nicht nur die Unternehmer. Ja, alle, die eine Vorbildfunktion haben, das können ja auch dann irgendwelche, also wenn ich das Projekt leite oder Hauptansprechperson bin, habe ich ja auch einen Vorbildscharakter gegebenenfalls. Und wenn ich das eine predige und das andere mache, dann brauche ich mich natürlich auch nicht rund an. Da hast du vollkommen recht. Was man vielleicht auf der operativen Ebene noch machen kann, ist da einfach so eine Art Lernzirkel mit zu etablieren, während man so ein Produkt, so ein Tool veröffentlicht oder launcht im Unternehmen, dass man, da kommt es auch wieder auf die Unternehmenskultur an, dass man sagt, ey, wir treffen uns einmal im Monat, einmal pro, alle zwei Wochen, einmal einmal pro Woche, je nachdem, wie hoch der Bedarf da ist, in einem Raum, virtuell, hybrid, wie auch immer, um da gemeinsam drüber zu quatschen, über die Herausforderungen, die wir haben, um von einem Netz zu lernen und so weiter und so fort. Ich glaube, das hilft dann auch, um vielleicht redaktionell besser zu werden. Oftmals stellen sich viele ja auch redaktionelle Fragen oder denken, sie wissen nichts über die Themen. Und darüber dann zu reden, ist, glaube ich, unfassbar wichtig. Und es einfach zu tun, das braucht Zeit. Ich glaube, die Illusion braucht man nicht haben, dass das eingeführt wird und dann ist gut. Sowas braucht einfach Zeit. Du wirst nie sofort alle abgeholt bekommen und ich finde, das ist auch vollkommen in Ordnung. Mit der Erkenntnis muss man nur umgehen können. Marc? Ich führe auch seit 15 Jahren, glaube ich, jedes Mal ein Unternehmen, wenn ich reinkomme. Ich bin Externer, schlage ich vor, lass uns doch ein Wiki machen und dann die ganzen Bedenken, die ihr wahrscheinlich alle kennt, habe ich dann auch die ganzen Schmerzen und so und dass ich eigentlich der Hauptbeitragende des Wikis bin. Und dann nach einiger Zeit kommt dann irgendwann die Revision oder die BaFin Prüfung in dem Projekt rein. Danach bekomme ich immer den Ritterschlag, weil dann hat es viel mehr gespiegelt. Ja, sowas Tolles haben wir noch nicht gesehen. Das ist ja total transparent. Da steht so viel drin. In der ganzen Firma hier haben wir das noch nie gesehen, wie toll das ist. und danach habe ich also gegenüber dem Projektleiter oder so gar keine Argumentation, ob wir ein Wiki machen oder nicht. Ja, also ich sage immer, wartet ab, bis die Revision kommt. Ich freue mich dann jedes Mal, wenn es angekündigt wird, wenn die anderen Abteilungen immer hektisch rumherlaufen, dann sage ich, warte mal ab, das ist unser Wiki, die sollen das mal gucken. Und danach, das ist fantastisch. Ja, ist voll. Also ich glaube auch, das ist ein bisschen das, was man meint mit, das braucht Zeit. Also Zeit an sich macht nicht viel, Aber Dinge, die in dieser Zeit passieren, Leute arbeiten was vor, die Akzeptanz steigert sich durch, vielleicht auch solche Ereignisse, ja, safe. Ist mir auch schon häufiger passiert. Wafeln ist es bei mir nicht, aber ähnliche Ereignisse, irgendwelche Katastrophen, also interne Krisen oder sonst irgendwas, die dann dazu geführt haben, ey, wir brauchen das vielleicht zentral, oh, wir haben es ja zentral irgendwo, krass, wusste ich gar nicht, ist ja mega hilfreich. Britta? Ich wollte noch mitgeben, dass ich ganz gute Erfahrungen mit so einer Art begleitetem Veröffentlichen gemacht habe. Gerade für die Bereiche und Abteilungen oder auch Personen, die da unsicher sind, habe ich mir dann einfach selber so einen Leitfaden geschrieben. Was frage ich denn immer? Und das geht so, was begeistert dich an deinem Projekt? Was ist jetzt besser? Was ist schlechter? Warum habt ihr das Ganze gestartet? Erzähl mal was über dich. Wo kommst du her? und dann kann man schon einfach so ein kleines Gerüst bauen, weil das ist so fast wie auf einer Party, so ein Smalltalk. Hey, was machst du beruflich? Ah ja, alles klar, voll interessant. Und dann fangen die auf einmal an zu sprudeln und kriegen das Leuchten in den Augen und dann schreibe ich meistens nur mit und sage, guck mal hier, guck mal, das ist schon mal Anfang. Da kannst du ja weitermachen und dann sage, ah ja, nee, das ist ja einfach, das kriege ich hin. Dass man es gar nicht so sehr verwissenschaftlicht, sondern meistens diese erste Hürde, dieses, hey, komm, lass uns doch mal ein Interview führen oder hier sind die sechs Fragen, diskutier die doch mal in deinem Team, dass dann klar wird, das ist gar nicht so schlimm. Aber diesen ersten Angang musste ich meistens begleiten und dann lief es quasi von alleine. Aber das war so diese Angst vor dem weißen Blatt Papier sozusagen, dass man da den ersten Sprung schafft. Das hat immer geholfen, das ins Gehen oder ins Laufen zu kriegen. Ja, finde ich richtig gut, dass du es ansprichst. Ich glaube auch, dass solche Lernzirkel dabei helfen können, wenn man das dann da gemeinschaftlich vielleicht macht. Auch helfen können, aber das hast du ja quasi auch so eine Art Leitfaden, die dann vielleicht nicht mega komplex sind. Diese Struktur musst du unbedingt einhalten. Das kann ja auch einschränkend wirken, solche Leitfäden. Aber wenn sie jemanden an die Hand nehmen, vielleicht ein paar Leitfragen stellen, ist das mega hilfreich. Ich habe im Wiki-Kontext, um vielleicht da gedanklich kurz einmal raufzukommen, wenn man wirklich Blog-Beiträge veröffentlicht, irgendwelche Posts veröffentlicht und so weiter, kann man schon von veröffentlichen sprechen. Im Wikikontext habe ich zum Beispiel irgendwann reflektiert, wenn ich da von veröffentlichen spreche, wenn ich da von Artikeln spreche, ich erfüsche mich dabei selbst immer noch wieder, dann schafft das so eine komische Hürde, dass das irgendwas Hochglanzmäßiges ist, was man darin veröffentlicht. Ein Artikel, den man schreibt, das ist ja irgendwas, naja, voll Großes und da trauen sich dann Leute eher nicht ran, deswegen rede ich dann oftmals von Seiten und so, also versuche das ein bisschen runterzuholen, dass es gar nicht so, ja, was Hochschwelliges ist. Sigrun, wir haben noch drei Minuten. Ich dachte, ich teile auch mal meine Erfahrung, wie man Leute dazu bringt, so ein Wiki zu nutzen, wenigstens als Lesende. Wir hatten die Situation, ich und mein Team, wir waren verantwortlich für ein technisches Wiki, was unsere Sales-Mitarbeitenden nutzen sollten, um rauszukriegen, was das Produkt, was sie verkaufen, alles kann und damit sie es richtig verkaufen. und wir hatten auch einen Slack-Channel mit denen, wo die alle Fragen reinschicken konnten und unser Team hat die Fragen beantwortet. Und irgendwann sind wir dazu übergegangen, wenn die Fragen schon im Wiki beantwortet waren, nur noch die Links auf die Wiki-Seiten zu posten. Das war die erste Eskalationsstufe. Dann wurden die halt auch öffentlich vor allen anderen so, hast du nicht gelesen, kennst du nicht unseren Eintrag, haben wir letzte Woche geschult, steht im Wiki, müsstest du wissen. Die zweite Eskalationsstufe war dann, wenn Sie eine Frage reingeschrieben haben, es kann ja sein, Sie wurden nicht fündig im Wiki, mussten Sie zuschreiben, wonach Sie im Wiki gesucht haben, mit welchem Suchbegriff Sie nicht fündig wurden, weil wir gesagt haben, wir brauchen eure Hilfe beim Verbessern. Dann müssen wir entweder, also entweder steht es einfach nicht drin, dann müssen wir den Eintrag ergänzen, weil es wichtig ist, oder wir müssen an unserer Suchmaschinenoptimierung arbeiten. Und dann haben wir irgendwann Zustand erreicht, wo wirklich die Hauptfragen alle dort beantwortet waren im Wiki und dann durften sie uns fragen für jeden kleinen Scheiß, den man da nicht abbilden kann. Das war dann auch okay. Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Finde ich cool. Doris, sollen wir noch ein Krieg? Ich fand das mit der Eskalation so ein bisschen heftig und hat mir so ein bisschen, ich weiß es nicht, aber ich fand, wenn ich jetzt die Userin wäre, hätte ich mich da irgendwie nicht wertgeschätzt aufgehoben gefunden. Weil ich meine, ich habe damals in der Agentur auch überlegt, mache ich einen Wiki, mache ich einen Blog, was mache ich auch immer, weil ich als Head of Research and Strategy ständig die gleichen Fragen von den verschiedenen Projektteams gestellt bekam. Und ich habe mich damals für einen Blog entschieden, auch nicht für einen Wiki bewusst, weil ich das Blog einfach nochmal dynamischer finde durch die Stichworte, dass ich das irgendwo auch nochmal ganz anders habe und das Editieren niedrigschwelliger ist. Also ich habe immer wieder erlebt, dass Leute sagen, boah, Wiki, nee, bleib mir weg damit. Ich kapiere das nicht. Und bei einem Blog sind die Leute schneller dabei. Ich denke mir heute, wäre es ja eigentlich wurscht, was die Leute nutzen. Und ich würde ihnen auch als Service anbieten, dass sie das mit einer KI durchsuchen können. so wie wir das jetzt hier für das Programm auch gemacht haben. Ich habe das heute auch schon benutzt, weil ich auch nicht genau wusste, wie dies und jenes ist und jemand hat eine Frage gestellt. Also ich hätte ja auch sagen können, hey, warum hast du nicht den KI-Bot gefragt? Ja, aber mei, dafür sind wir ja auch da, um anderen Leuten zu helfen. Und ich fand es aber spannend, dass ich so schnell auch die Antwort finde. Und das finde ich wichtig, sich darauf auch zu konzentrieren, dass die Leute einfach die Inhalte finden, weil sie eben oft nicht sich durchdenken wollen oder die Zeit auch einfach nicht haben. Ja. Danke für anschließend. Okay, Martin, herzlichen Dank für deinen Input und an alle Teilgebende online und hier im Raum für das aktive Fragen. Der Applaus ist deiner. Dankeschön, danke fürs Teilgeben. Ich habe ein paar Links noch reingepostet in den Discord-Channel. Gut, dann sind wir hier in diesem Raum in 15 Minuten wieder zurück. Dankeschön. Macht's gut, viel Spaß euch. Zu kurz. Jetzt holen wir wirklich die Sifter.